Mit Matisse verbindet man im allgemeinen farbenfrohe großformatige Bilder. Beim Besuch der großartigen Sonderausstellung im Picasso-Museum Münster ließen sich 18 Kunstkreis-Mitglieder und -freunde von ganz anderen, teils unbekannten Facetten dieses herausragenden Künstlers begeistern und bezaubern – wie z. B. Graphiken, die mit wenigen Linien mythologische Figuren oder Persönlichkeiten wie Madame de Pompadour darstellen und charakterisieren, Textilentwürfe für Wandbehänge, seine prägnanten, farbenfrohen Scherenschnitte und Künstlerbücher. Die Kostüme und das Bühnenbild für das Ballett „Der Gesang der Nachtigall“ zeigten seine ungewöhnlichen Schöpfungen für den imaginären Hof des chinesischen Kaisers.

Die Matisse-Ausstellung umspannt einen Zeitraum von knapp 50 Jahren von 1906 bis 1952; angefangen mit seinen frühen fauvistischen Werken bis hin zu den Entwürfen für die Ausmalung und die Glasfenster der Klosterkapelle „Notre-Dame du Rosaire“ in Vence bei Nizza, mit deren Gestaltung der Künstler kurz vor seinem Tod sein schöpferisches Gesamtwerk krönte. Die verschiedenen Lebensstationen zwischen Tahiti, Marokko und Nizza spiegeln sich in den Bildern ebenso wie die Themen, mit denen er sich Zeit seines Lebens beschäftigte. Neben Ornamenten, Ballett und Tanz sind das vor allem der weibliche Körper und seine berühmten Buchillustrationen. Insgesamt die Choreografie eines einzigartigen Künstlerlebens, das trotz schwerer Krankheiten von steter Kreativität und künstlerischer Disziplin geprägt war.

Die erste Führung am 4. Dezember war schnell ausgebucht. Wer nicht dabei sein konnte hat jetzt eine weitere Gelegenheit, und zwar am Mittwoch, den 14. Dezember 2016. Treffpunkt ist um 11:45 Uhr im Foyer des Picasso-Museums in Münster. Kosten für Eintritt und Führung (von 12:00 bis 13:00 Uhr): 13,00 Euro für Mitglieder – 16,00 Euro für Gäste.

Anmeldungen bitte bei Renate Schulze Versmar, Tel. 02582 8954, oder: Renate.Versmar@kunstkreiswarendorf.de