Der Kunstkreis Warendorf besuchte am 22. Oktober 2017 mit 24 Kunstfreunden das Museum MARTa in Herford, wo die Ausstellung „Revolution in Rotgelbblau – Gerrit Rietveld und die zeitgenössische Kunst“ gezeigt wird. Ein junger Kunsthistoriker beleuchtete in einer fast 2-stündigen Führung mitreißend und kenntnisreich die Entwicklungsgeschichte des MARTa, die ausgefallene, faszinierende Architektur des Stararchitekten Frank O. Gehry und natürlich die aktuelle Ausstellung. Die Besucher erfuhren vom 100-jährigen Jubiläum der niederländischen Künstlerbewegung De Stijl, die bahnbrechende künstlerische, architektonische und Design-Visionen verwirklichte. Noch vor der Gründung des deutschen Bauhauses bereitete die Gruppe um Gerrit Rietveld, Theo van Doesburg und Piet Mondrian eine künstlerische Revolution vor: Das Leben und die Gesellschaft sollten durch die Kunst erneuert werden. Die Radikalität dieser frühen Moderne fasziniert bis heute. Doch hat ihr utopischer Ansatz weiterhin Bestand? Parallel dazu untersuchen und kommentieren zeitgenössische Künstler die wegweisenden Ideen ihrer Vorgänger mit überraschenden Raumvisionen und einem hintergründigen Spiel von Farben und Formen.
Beim Ausklang im Museumscafé „Kupferbar“ mit Blick auf das Flüsschen Aa konnten die Warendorfer die ikonische Architektur noch einmal hautnah erleben. Denn dies ist der einzige Ort im Museum, an dem auch die Dachkonstruktion unverkleidet zu sehen ist.