Zum Auftakt des Kunstjahres 2019 besuchten am Dreikönigssonntag 14 Kunstkreis-Mitglieder und -Freunde die Kunst­halle in Emden, um den hierzulande weitgehend unbekannten norddeutschen Künstler Franz Radziwill (1895 – 1983) kennenzulernen. Nach Landschaftsbildern und dem expressionistischen Frühwerk widmete er sich dem magischen Realismus. Seine wiederkehrenden Motive waren Schiffe, U-Boote, Flugzeuge, Telegrafenmasten, Sieltore und die über Jahrhunderte vom Menschen bewohnbar gemachte ländliche Kulturlandschaft an der Nordsee. Die technischen Errungenschaften der Moderne faszi­nierten und schreckten den Maler Radziwill zugleich. In vielen seiner visionären Arbeiten zeigte er vorausschauend, wie der Mensch mit seinem technischen Fortschritt seinen Lebensraum beeinträchtigt oder gar zerstört.

Seine ausdrucksstarken, eindringlichen Bilder begeisterten die Teilnehmenden; nicht zuletzt dank der perfekten Rahmungen, die der Künstler eigenhändig gestaltet hatte.  Korrespondierend waren einzelnen Themen Arbeiten zeitgenössischer Künstler gegen­übergestellt, als wollten sie die Auseinandersetzung mit Radziwills Werk aus heutiger Sicht herbei­führen.

(Bilder: Kunsthalle Emden)