Am Sonntag, 26. Mai 2024, führte uns unsere Tagesfahrt zur Kunsthalle Bielefeld. In der Ausstellung begegnen sich mit Käthe Kollwitz (1867 – 1945) und Mona Hathoum (*1952 in Beirut) zwei Künstlerinnen (eine historische und eine zeitgenössische Position), die mit ihrer Kunst ein Mahnmal gegen Leid und Unterdrückung und für mehr Menschlichkeit setzen.
Wie wenige andere hat Käthe Kollwitz ihre Kunst mit einem sozialpolitischen, humanitären und pazifistischen Engagement verbunden. Sie ist bekannt für ihre Parteinahme für den durch Armut und Krieg bedrängten Menschen am Ende des 19. und am Anfang des 20. Jahrhunderts. Mit Empathie nahm sie sich der menschlichen Schicksale angesichts von Industrialisierung, Landflucht und Arbeitslosigkeit an.
Die Arbeiten der in Beirut geborenen Künstlerin Mona Hatoum, die der Ausbruch des Bürgerkriegs im Libanon 1975 daran hinderte, aus London in ihre Heimat zurückzukehren, erweitern die Ausstellung um eine zeitgenössische Perspektive. Wie Kollwitz thematisiert auch Hatoum (Kollwitz-Preisträgerin 2010) menschliche Grunderfahrungen.
Trotz ihrer Thematik sind die Werke der beiden Künstlerinnen kein Ausdruck von Resignation; mit ihrer aktiven jeweiligen Mahnung gegen Leid und Unterdrückung zeugen sie von positivem Engagement.
Eine eloquente junge Kunstvermittlerin ließ uns in den Bann dieser herausragenden Arbeiten eintauchen. Tief beeindruckt – insbesondere von der hohen Kunst Käthe Kollwitz’, in ihrer Druckgraphik zutiefst ergreifende Gefühle auszudrücken – folgten intensive Gespräche.
Nach einer Einkehr im Café Knigge und einem Bummel durch die sommerliche Bielefelder Altstadt, verabschiedet von Donner, Blitz und einem Regenguss, ging es auf die Heimfahrt.
Fotos: privat