80 Gemälde und Aquarelle Turners aus der Tate London ergänzt um rund 30 Arbeiten von Vorbildern und Zeitgenossen, die Einflüsse auf und Auswirkungen durch seine Malerei zeigen, erwarteten die Teilnehmenden beim MMMT im sehr vollen LWL-Museum. Die Bandbreite reichte von dramatischen Natur- und Wetterszenen über wunderbare Landschafts- und Reisebilder, Ansichten von Natur-Sehenswürdigkeiten bis zu neuartigen Technologien.
(Anfang des 19. Jahrhunderts wollen und können immer mehr Bürger – wie auch Turner – reisen. Thomas Cook organisiert 1841 die erste Pauschalreise in England, 1863 die erste in die Alpen. Und sofort gibt es kritische Stimmen. Der Gelehrte John Ruskin, Sammler und Nachlassverwalter Turners, beklagt, dass sich Chamonix in einen «Vergnügungspark» verwandelt habe und prophezeit Luzern eine ähnliche Zukunft mit «einer Reihe symmetrischer Hotelbauten entlang der Seefront».)
Die durch den ungebrochenen Besucheransturm zu dieser herausragenden Ausstellung „sturmerprobte“ Führerin verstand es, geeignete Nischen zu finden, um uns kenntnisreich in die Welt dieses großen Künstlers hineinzuführen. Dass die hochkarätigen Leihgaben in Zeiten des Brexit tatsächlich den Weg nach Münster gefunden haben, gleicht einem Kunststück. Die zahllosen begeisterten Besucher danken es den Ausstellungsmachern.
Fotos: privat